Antizyklisches Reisen der Geheimtipp

Antizyklisches Reisen ist der Geheimtipp. Es erleichtert uns die wesentlichen Dinge. Kaum Tourismus und entspannte Einheimische. Genug Platz für 4 Hunde.
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Antizyklisches Reisen der Geheimtipp fuer vanlifer

Wir stehen durch antizyklisches Reisen an den besten Plätzen in erster Reihe.

Seit Kathy und ich in unseren Vans unterwegs sind, reisen wir wenn andere zu Hause sind. Versteh uns nicht falsch, wir leben seit knapp vier Jahren Vollzeit als digitale Nomaden in unseren Vans, aber wir haben unsere Zeit nicht immer an Urlaubsorten verbracht.

Fangen wir mit unserem ersten Abenteuer an. Die Reise zum Nordkap. Wir starteten am 22. Dezember 2018. Über Weihnachten und Silvester ging es für uns in das schneereichste und kälteste Land Europas, Norwegen. Je näher man dem Polarkreis kommt, desto früher wird es im Winter dunkel. In Finnland fielen die Temperaturen auf -19°C. 

Tatsächlich kommen nur wenige Touristen auf die Idee, eine solche Reise nach Norwegen zu dieser Jahreszeit anzutreten. Trotzdem oder gerade deswegen hatten wir fantastische Momente, die es ohne diese völlig verrückte Idee nie gegeben hätte. Das Freistehen ist eigentlich überall möglich und das in den meisten Fällen ohne andere Touristen.

Wir haben Weihnachten und auf dem Rückweg Silvester in Schweden verbracht. Beides eher zufällig, weil wir irgendwie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Wir haben nie einen anderen Camper getroffen, außer kurz vor dem Nordkap. In Alta konnten wir direkt am Meer stehen, ohne jemanden zu stören. 

Bis auf ein paar Einheimische, die sich einmal an einem Feuer erfreuten, waren wir ganz allein mit einer traumhaften Kulisse.

Wir sind in Alta
Wir sind in Alta

Reisen entgegen der Touristenströme

Nun kann man natürlich argumentieren, dass die nordischen Länder in Europa nicht so dicht besiedelt sind. Aber ich denke, diese entspannte Reise kam mehr dadurch zustande, dass kaum Touristen im Land unterwegs waren. Die wenigen Mutigen, die ebenfalls Nordeuropa im Winter erleben wollten, haben sich natürlich gut verteilt.

Auch das Freistehen ist im Sommer bestimmt nochmal ein anderes Thema. Wenn das Wetter im Norden warm und sonnig ist und die Touristenströme sich an solchen Plätzen tummeln wird die Polizei sicherlich auch nicht weit sein.

Eine ähnliche Erfahrung haben wir gemacht, als wir 2019 endlich unseren neuen Sprintervan ausgebaut hatten. Bestes Wetter in Deutschland, aber trotzdem zog es zu dieser Zeit viele Menschen in den Sommerurlaub ins Ausland. Zum Glück für uns, denn so konnten wir die Zeit ganz entspannt in der Nähe unserer Arbeit verbringen. Zum Herbst hin sind wir in dann schließlich den Süden, nach Portugal gereist. Zu diesem Zeitpunkt bewegte sich der überwiegende Teil des Tourismus wieder zurück nach Deutschland.

Antizyklisches Reisen in Portugal

Ein toller Ort, aber ohne Internetempfang

Portugal ist ein Traumziel zum Überwintern. Allerdings muss man wissen, wo in Portugal man sich zu welcher Zeit aufhält. Möchte man nur wenige Menschen um sich haben, bietet sich das Landesinnere auf der Höhe von Porto an. Diese Region ist im Herbst fast menschenleer. In Nazare beginnt zu diesem Zeitpunkt gerade die Surfsaison. Dank der hohen Wellen im Oktober werden die Gebiete um Peniche und Nazare zu dieser Zeit zu einem wahren Mekka für Surfer und Vanreisende.

An der Algarve beginnt zu diesem Zeitpunkt die Saison der Überwinterer, wobei viele zu diesem Zeitpunkt schon nach Marokko aufbrechen. Hier sind die Temperaturen dann noch einmal etwas sommerlicher als im zum Teil regenreichen Süd-Portugal. Da dies im Herbst die Gesamtsituation zusätzlich entspannt, hatten wir noch 2019 die Möglichkeiten an den schönsten Plätzen frei und meist mit relativ großem Abstand zu anderen Campern zu stehen. Seit 2021 hat sich die Situation leider komplett geändert, da durch ein neues Gesetz das Freistehen an vielen beliebten Spots unterbunden wurde.

Antizyklisches Reisen in Deutschland während der Pandemie

Im Februar 2020 sind wir zurück nach Deutschland. Alles wurde chaotisch und wir konnten die Situation nicht wirklich einschätzen. Kurz nach unserer Ankunft in Deutschland kamen die längeren Lockdowns. 

Wieder waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. In der Nähe unseres Arbeitsplatzes hatten wir einen offiziellen Stellplatz mit Stromanschluss. Selbst bei den spätwinterlichen Temperaturen konnten wir im Sprintervan heizen. In dem Tennisheim, was direkt neben unserem Parkplatz lag gab es sogar heiße Duschen und Toiletten, die wir immer mal wieder nutzten.

Als dann die Menschen ihr Haus nur noch selten verlassen konnten oder durften, nutzten wir die nahe gelegenen Felder, Wiesen und Spazierwege für die Hunde und uns fast vollkommen alleine. Tatsächlich genossen wir die Zeit während der Logdowns in unserem Vanlife sehr. Während die Menschen zuhause blieben, freuten wir uns über die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr.

Im Frühsommer wurde offiziell das Reisen wieder erlaubt. Der Platz an dem wir solange alleine gestanden hatten platze von jetzt auf gleich aus allen Nähten. Also suchten wir nach Alternativen in der Umgebung und überbrückten die Zeit an weniger beliebten, aber nicht weniger schönen Orten. Mal standen wir irgendwo im Feld, mal auf einem Platz, der eigentlich super ausgestattet, aber eben nicht nahe einer Stadt lag.

So fanden wir selbst im dicht besiedelten Deutschland immer Plätze, die vom Tourismus nur wenig oder gar nicht frequentiert waren.

Durchatmen am Ende der Urlaubssaison

Als sich die Sommersaison dem Ende neigte, machten Kathy und ich uns auf den Weg durch den Süden Deutschlands. Wir waren extrem entspannt und ließen den Wahnsinn des Sommers, die Menschen waren nach den Logdowns wirklich extrem in ihrem Verhalten, hinter uns. 

Wir waren beide offiziell im Urlaub, aber Kathy musste danach für ein paar Wochen zurück ins Büro, während ich bereits auf dem Weg nach Portugal war. Da sich zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht jeder traute ins Ausland zu fahren war auch dies wieder genau die richtige Entscheidung für das antizyklische Reisen.

Der Norden Portugals war kaum touristisch frequentiert, da die meisten Überwinterer bereits im Süden waren. Wieder einmal hatte ich schöne Plätze, mit Ausnahme ein paar Einheimischer, für mich allein. Lediglich an den Wochenenden konnte es etwas voller werden, da die Einheimischen ihre Freizeit genossen. 

Portugal zum zweiten Mal

Nachdem ich eine Weil, etwa 2 Wochen, an diesem wunderschönen Ort in Nord Portugal verbracht hatte, ging es auch für mich langsam weiter nach Süden. Beim antizyklischen Reisen ist es sicher ein Vorteil weder Kälte noch sommerliche Hochtemperaturen zu suchen. Außerdem brauchen wir keine gefüllten Bars an Stränden oder Menschenmassen in Städten. Das war eigentlich schon lange vor der Pandemie der Fall.

Was unser Vanlife besonders macht

Auch wegen unserer inzwischen vier Hunde mögen wir die Abgeschiedenheit. Ruhe und viel Platz um uns herum, dabei eine schöne Aussicht sind alles was wir für unser Vanlife benötigen. 

Das ist vor allem in Deutschland schwer zu finden. Überfüllte Orte und von Touristen überlaufene Städte sind da eher die Regel. Daher ist dieses antizyklische Reisen genau das, was wir genießen. Wir nehmen gerne etwas kühlere Temperaturen, den einen oder anderen Regentag und vielleicht sogar geschlossene Strandbars in Kauf. Dafür bekommen wir wunderschöne Natur und viele Strände oder Seen bei denen wir in erster Reihe stehen können. Das ist für uns das besondere Gefühl von Freiheit. 

 

Somit ist antizyklisches Reisen der Geheimtipp für jeden, der nicht mit dem Touristenstrom schwimmen möchte. Besonders während Corona konnten wir ungestört Sehenswürdigkeiten besichtigen und es war noch wesentlich entspannter zu reisen. 

Wenn Dich darüber hinaus interessiert, was wir gerade so machen, dann schau doch gerne einmal auf unserem Youtubekanal vorbei. Ebenso berichten wir auf Instagram von unserem Alltag im Vollzeit Vanlife. 

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Hi, ich bin Alex. Seit 2018 lebe, reise und arbeite ich mit meinen Hunden als digitaler Nomade vollzeit im Campervan. Auf dieser Seite und meinen Social-Media-Kanälen teile ich meine Erfahrungen aus diesem Leben. Dabei möchte ich Dir möglichst authentische Eindrücke zum Thema vermitteln, nehme Dich mit auf meine persönliche Reise und lasse Dich teilhaben an meinem Alltag mit allen Höhen und Tiefen. Solltest Du Fragen, Ergänzungen oder Anregungen dazu haben, freue ich mich sehr über ein Feedback. Nutze doch einfach einen der Social-Media-Kanäle, ich antworte garantiert. Sofern Dir meine Beiträge weiterhelfen konnten und Du dieses Projekt unterstützen möchtest, dann gibt es hier die Möglichkeit. Kein Muss, ich freue mich aber ungemein darüber.

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