Im Leben läuft nicht immer alles so, wie man es sich erträumt hat. Manchmal erreicht man ein Ziel und stellt fest, dass sich der Weg dorthin scheinbar gar nicht gelohnt hat. Eine Gebrauchsanweisung, welchen Weg man gehen soll, um seine persönlichen Ziele zu erreichen, gibt es nicht. Allerdings lernt man mit der Zeit, dass kein Weg umsonst ist. Selbst wenn das Ziel am Ende nicht die Erwartungen erfüllt, dient alles dem persönlichen Lernprozess. Erfolge wie auch Fehler tragen dazu bei, dass man über sich hinauswächst. Irgendwann ergeben die ganzen Puzzleteile einen Sinn und man versteht, warum man zuerst einen bestimmten Weg gegangen ist, um schließlich sein tatsächliches Ziel zu erreichen.
Meine Vanlife Erfahrungen
Ich sitze oft da und denke über die Vergangenheit nach. Überlege, was wäre gewesen, wenn ich bestimmte Entscheidungen anders getroffen hätte. Dabei sind es besonders die kleinen, unscheinbaren Ereignisse, die im Nachhinein so viel verändert hätten. Es ist ein Gedankenspiel, denn ich bereue das Leben, das ich heute leben darf, keine Sekunde.
Dieser Lebensstil ermöglicht es, persönliche Ängste zu überwinden, die Sichtweise anderer Menschen und anderer Kulturen kennenzulernen. Allerdings stößt man nicht selten an seine persönlichen Grenzen, denn alles im Vanlife ist ein Kompromiss und nicht selten fragst Du Dich dann: “Warum mache ich das hier eigentlich?”
Besonders bei Kälte und Nässe stößt Du in einem Fahrzeug schnell an Deine Grenzen, deshalb hier 3 Dinge, die Dein Leben im Van erleichtern..
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Warum ich mich für Vanlife entschieden habe
Wenn Du weg möchtest vom sinnlosen Massenkonsum, der Dich einfach nicht glücklich macht, Du Dich auf das Wesentliche, nämlich Dich selbst konzentrieren möchtest, dann ist diese Art zu leben genau das Richtige. Als ich 2018 in dieses neue Leben gestartet bin, war es mehr ein Projekt für mich selbst. Die Vanlife-Bubble war noch bei Weitem nicht so groß wie heute – zumindest im deutschsprachigen Raum.
Ob ich dennoch damals irgendwelchen Fake-Bildern über Vanlife in den sozialen Medien aufgesessen bin? Vielleicht, ich weiß es tatsächlich nicht mehr. Ich weiß aber, dass dies sicherlich nicht der ausschlaggebende Punkt war, warum ich mich für dieses Leben entschieden habe.
Nachdem ich über längere Zeit meinen Alltag weitestgehend mit sinnlosen Dingen verbracht hatte – ich war oft feiern oder saß am PC – wollte ich etwas ändern. Ich wollte so nicht weitermachen. Ich wollte etwas erleben, anstatt die Sommertage mit halb runtergelassenem Rolladen in virtuellen Welten am Computer zu verbringen.
Die Anfänge und Herausforderungen im Vanlife
Ich hätte damals nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass ich nun, knapp sechs Jahre später, immer noch dieses Leben führe und darin auch vollkommen angekommen bin. Als ich mit meinem kleinen, umgebauten Servicefahrzeug los gestartet bin, wusste ich absolut nicht, was es bedeutet, in einem Auto zu leben. Meine erste größere Reise führte mich nach Kroatien – und natürlich war das Handy immer dabei.
Die Eindrücke, die ich damals auf Instagram geteilt habe, entsprachen nicht im Entferntesten der Realität. Ich habe mich bei meinen ersten Reisen extrem verloren gefühlt, wusste nicht so recht, was ich mit mir selbst anfangen sollte. Neben mir hatten Pärchen geparkt, die ihre Zeit zusammen verbrachten und ich lag in meinem Van und hatte mich eigentlich nach zehn Minuten schon am Meer satt gesehen. Ich bin von einem Platz zum nächsten geeilt, ohne wirklich Eindrücke zu sammeln.
Obwohl das damals überhaupt nicht dem entsprach, was man tatsächlich unter Vanlife versteht, sprachen die Bilder auf Instagram und Facebook eine andere Sprache. Ich postete die schönen kroatischen Strände, einen Besuch in einem kleinen Dorf (hierbei hatte ich überhaupt keinen Spaß) und natürlich Schnappschüsse aus der Schiebetür. Nie wäre ich auf die Idee gekommen zu zeigen, wie unsicher ich bin und wie einsam ich mich gerade in dieser Traumkulisse fühle. Stattdessen versuchte ich zu zeigen, wie schön das alles ist.
Die Realität des Vanlife: Meine ehrlichen Erfahrungen
Was langsam startete und aus einer noch überschaubaren Anzahl an Accounts bestand, ging mit Corona durch die Decke. Das Thema Vanlife war angekommen. Alles, was irgendwie vier Räder und annähernd Platz zum Schlafen hatte, wurde zum Camper umgerüstet. Die Bestellungen von Wohnmobilen brachen ebenso wie die Wartezeiten auf ein neues Fahrzeug alle Rekorde.
Plötzlich lebte gefühlt jeder in einem Fahrzeug. Wenn das nicht möglich war, dann tat es zur Not auch ein Dachzelt. All das wurde selbstverständlich auch von unterschiedlichsten Menschen auf Social Media festgehalten. Vielleicht erging es hier einigen, wie mir zu Beginn meiner Reise. Bild und Realität passten nicht immer zusammen. Und ich kann es verstehen.
Wer sich gerade für Unsummen einen Bus ausgebaut oder ein Wohnmobil zugelegt hat, der wird nicht zwei Wochen später auf Social Media posten, dass Dauerregen die Hölle ist. Mama, Papa ihr hattet recht. Es war eine dumme Idee. Wir kommen wieder nach Hause.
Vanlife: Traum oder Lüge?
Für viele hat sich der Wunsch vom Leben auf kleinstem Raum leider als Lüge herausgestellt. Das liegt aber nicht daran, dass die Vanlife-Bubble fake ist. Ich glaube, in sozialen Medien ist kaum etwas 100% authentisch und das weiß auch eigentlich jeder. Warum sollte es dann gerade der #Vanlife sein? Gepostet wird natürlich, was Menschen sehen wollen. Und da laufen braungebrannte Mädels im Bikini mit Surfbrett unterm Arm nachweislich besser, als die matschbeschmierten Stiefel vom Hundespaziergang bei Dauerregen und schlechter Laune.
Das Problem liegt aus meiner Sicht aber auch gar nicht an dem, was irgendwo im Internet gepostet und in bestem Licht dargestellt wird. Das Problem liegt bei Menschen, die ohne zu hinterfragen einem Hype folgen. Wer sich durch Bilder von schönen Stränden, Sonne und Meer locken lässt, ohne zu hinterfragen ob es im Süden Europas nicht auch Regentage, Kälte, Staub und Schmutz gibt, wird in seinem Leben sicherlich nicht das erste Mal einer Fake-Bubble aufgesessen sein. Das wäre praktisch so, als würdest Du von München nach Hamburg ziehen, nur weil Du auf Instagram ein paar schöne Bilder von der Elbe gesehen hast.
Teil der Wahrheit ist: Du lebst am Ende auf der Straße, bist oft genervt, weil die Stellplatzsuche mal wieder ewig dauert und irgendwie ist im Van immer alles zu eng. Sandstrände, die auf Bildern so toll aussehen, haben den Nachteil, dass eigentlich auch immer Sand in Deinem Auto und meistens auch in Deinem Bett ist. Egal wie gut Du Deinen Van isolierst, irgendwo zieht es an kälteren Tagen immer rein. Und nicht abschließend, wenn es draußen nass ist, ist es auch irgendwie immer in Deinem Auto nass.
Fazit: Vanlife Erfahrungen - Ein realistischer Blick
Die Tatsache, dass die Nachteile vielen nicht bewusst waren lässt sich wie folgt ablesen: #wohnungaufgelöst #indenvangezogen #vollzeitvanlife #unsereneuewohnung #vanlifeistfake
Alles eine Lüge? Nein, ich denke nicht. Auch wenn es diese Accounts gibt, bei denen wirklich alles inszeniert und hochpoliert ist. Grundlegend ist das, was viele als Fake-Blase bezeichnen ebenso Teil des Vanlife, wie das was eben nicht gezeigt wird. Aber so funktioniert Social-Media.
Niemand sollte denken, man zieht in ein Auto und alle Probleme lösen sich in Luft auf. Das Leben im Van ist wie jedes andere Leben. Höhen und Tiefen eben. Und ganz klar, bei Sonnenschein hat man bessere Laune. Es ist auch eine feine Sache, an schönen Stränden stehen zu können und in der Mittagspause ins Meer zu springen. Machen wir uns nichts vor, es ist schon ein privilegiertes Leben. Im ersten und vielleicht auch noch im zweiten Jahr suchst Du sicherlich genau das. Und ich würde auch behaupten, wenn Du den ersten Winter in Deinem Fahrzeug überstanden hast, hast Du bereits viel dazu gelernt.
Irgendwann gelangst Du aber dann zu der Erkenntnis, dass es gar nicht mehr um die Poleposition am nächsten Strand geht und die maximale Anzahl an Sonnentagen ebenso Nachteile mit sich bringt. Aus meiner Sicht ist der Hochsommer im Vanlife fast noch schlimmer als der Winter. Plätze, an denen Du vorher problemlos stehen konntest, sind plötzlich überfüllt. Meist machen die Menschen um Dich herum Urlaub, während Du unter Umständen arbeiten musst. Wenn Du auf eine ruhige Umgebung beim Arbeiten angewiesen bist, kann das zum Problem werden, ebenso wie die 35°C Raumtemperatur im Schatten, während Du an Deinem Laptop sitzt und schwitzt.
Tipps für angehende Vanlifer: Meine besten Vanlife Erfahrungen
Wenn Du Dich bei Deiner Vorabinformation nicht nur auf Instagram verlässt, bist Du eigentlich bestens informiert auch die Schattenseiten zu kennen. Und ich glaube ohnehin, dass Probieren über Studieren geht. Es ist auch keine Schande festzustellen, dass dieses Vanlifeding vielleicht doch nicht das ist, was Dich glücklich macht. Interessante Menschen und Länder kannst Du auch durch andere Reisemöglichkeiten kennenlernen, es muss nicht zwingend ein Van sein. Und im Zweifel kannst Du Dich auch immer noch aus dem #vollzeitvanlife mit dem #hausinschweden retten. Vermutlich die nächste Hype-Bubble, die in zwei Wintern ihre “Alles-Fake”-Videos fordern wird.
Solltest Du dennoch Vanlife durchziehen wollen, noch zwei Ratschläge zum Schluss:
Finde bei dieser Art zu reisen Dein emotionales Gleichgewicht. Ich habe fast drei Jahre gebraucht, um bei schönen Plätzen nicht in absolute Euphorie und an Regentagen in tiefe Depressionen zu verfallen. Das ist auf Dauer unfassbar anstrengend, wenn die äußeren Faktoren einen zu großen Einfluss auf Dein emotionales Gleichgewicht haben.
Hör auf Dein Vanlife mit dem Vanlife anderer zu vergleichen. Vanlife und die Lebenskonzepte, die damit in Verbindung stehen, sind so vielfältig wie das Leben selbst. Andere Menschen verfolgen ihre eigenen Träume und Ziele. Finde heraus, was Dich glücklich macht und worin Du den Sinn von Deinem Vanlife siehst.
Ab dem Zeitpunkt, an dem Dich solche Sachen nicht mehr aus dem Konzept bringen oder beeinflussen, bist Du im VollzeitVanlife angekommen und wirst wesentlich gelassener Deinen Alltag auf vier Rädern meistern können.
In diesem Sinne hoffe ich, dieser Beitrag hat Dir gefallen. Wenn dem so ist, darfst Du ihn gerne bewerten und vergiss auch nicht einen Kommentar zu hinterlassen. Wenn Dich Videos zum Thema interessieren, dann schau auch gerne mal auf meinem Youtubekanal vorbei. Dann bleibt nur zu sagen, lass es Dir gut gehen, wo auch immer Du lebst oder reist und wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Mal wieder.