Ein Stromgenerator im Wohnmobil kann eine kostspielige Anschaffung sein. Es macht also Sinn, sich im Vorfeld gut zu informieren und dann zu entscheiden, ob man einen wirklichen Nutzen hat, wenn man so ein Gerät mit sich herumfährt. In diesem Beitrag wollen wir Dir zeigen, wie unsere Entscheidungsfindung aussah, welche Überlegungen wir im Vorfeld angestellt haben und warum wir uns schließlich sogar für den Kauf von zwei Stromgeneratoren entschieden haben.
Vanlife ohne Stromgenerator
Als wir damit angefangen haben, mit unserem ersten, selbst ausgebauten Van zu reisen, wären wir nie auf die Idee gekommen einen Stromgenerator zu benötigen.
Zum einen war unser Reiseverhalten so angelegt, dass wir recht schnell von einem Ort zum nächsten gereist sind, zum anderen waren wir auch meist dort, wo die Sonne scheint und man mit Solar gut ausgekommen ist.
In den ersten beiden Jahren haben wir auch eigentlich nie etwas vermisst. Hin und wieder war es zwar ärgerlich, dass man einen Platz verlassen musste um durch das Fahren die Zusatzbatterien zu laden. Es war aber kein so gravierender Einschnitt, dass man daran zwingend etwas hätte ändern müssen. In den allermeisten Fällen kamen wir auch ganz gut mit unseren Solar-Falttaschen hin.
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Wichtige Info zu den Solarfalttaschen: Eigentlich sind diese Solarmodule die perfekte Lösung für das Wohnmobil. Sie sind leicht, handlich und lassen sich super verstauen. Allerdings haben sie auch Nachteile. Der Stromertrag ist geringer, als bei normalen Panelen und sie sind extrem windanfällig. Nach dem ersten Jahr im Dauereinsatz hat sich bei unseren Falttaschen (eine von Offgridtec, die andere von Wattstunde) die gesamte Oberflächenbeschichtung abgelöst. Ergo, die Teile waren unbrauchbar. Grundlegend eine gute Idee, aber bei den damaligen Modellen leider nicht für den Dauereinsatz geeignet. Inzwischen sind wir hier auf Solarkoffer umgestiegen und bisher extrem zufrieden, da die beiden negativen Aspekte wie Windanfälligkeit und reduzierter Ertrag der Vergangenheit angehören. Dafür ist ein Solarkoffer schwerer und umständlicher zu verstauen.
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Wann lohn sich ein Stromgenerator im Wohnmobil
Wer nur reist, wenn die Sonne scheint und dabei viel fährt, muss nicht unbedingt über einen Stromgenerator nachdenken. Vermutlich wird hier ein leistungsstarkes Solarmodul ausreichen. Da heute fast jeder einen 230Volt Spannungswandler an seine Zusatzbatterien angeschlossen hat, lässt sich sogar das ein oder andere Großgerät problemlos über diese Stromspeicher betreiben oder laden. Was aber, wenn sich das Reiseverhalten ändert, man in seinem Wohnmobil mehr Zeit verbringt und auch an bewölkten, regrischen Tagen auf Strom angewiesen ist?
Bei uns kam das Umdenken vor knapp zwei Jahren in Bulgarien. Wir wollten dort übewintern und waren nicht so ganz auf die dunkle Jahreszeit am schwarzen Meer vorbereitet. Zwar hatten wir die schönsten Plätze direkt am Meer fast für uns alleine, aber spätestens nach zwei Tagen mit Arbeiten an den Laptops waren die Batterien leer. Es gab dann immer nur zwei Optionen, entweder auf einen der wenigen offenen Campingplätze oder weitere Strecken fahren, um die Batterien wieder aufzuladen.
Besonders, wenn man es sich gerade an einem Platz etwas gemütlich gemacht hatte, war das mehr als ärgerlich. Es ergab auch gar keinen Sinn nur für den Strom einen Campingplatz zu bezahlen oder unnötig 300-500km zu fahren, damit die Batterie wieder Saft haben.
Nach einer ausführlichen Kosten-Nutzen-Kalkulation, die nicht wirklich lange dauern konnte, entschlossen wir uns nach einem passenden Stromgenerator für uns zu suchen.
Die Qual der Wahl beim passenden Stromgenerato
Die Auswahl ist riesig, ebenso wie die Liste der Spezifikationen einzelner Stromerzeuger.
Zuerst einmal das Wichtigste, Dein Stromgenerator sollte eine saubere Sinuskurve können. Da ich mich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt hatte, war mir nicht bewusst, dass diese kleinen und günstigen Generatoren nicht für sensible Elektronik geeignet sind. Die hochpreisigen Stromerzeuger haben einen Stromwandler verbaut, der eine saubere Sinuskurve wie aus der heimischen Steckdose liefert. Hier ein Beispiel, welches Stromaggregat Du nicht für Dein Wohnmobil kaufen solltest.
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Es sei auch angemerkt, dass bei einem fertig ausgebauten Wohnmobil der Schaudt Elektroblock diese Art der Stromzufuhr unter Umständen mit einem Schaden quittieren kann.
Worauf es beim Stromaggregat ankommt
An aller erster stelle, wie gerade beschrieben, sollte Dein Stromerzeuger eine reine Sinuswelle können. Hierdurch werden Schwankungen in der Stromzufuhr, besonders Überspannungen, vermieden. Möglich, aber nicht optimal sind sogenannte modifizierte Sinuskurven. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie entgegen der reinen Sinuskurve eine Treppenform abbilden. Besonders oft findet man diese Variante bei preisgünstigen Stromwandlern. Der Nachteil besteht darin, dass besonders empfindliche Elektronik wie Notebooks oder ähnliches damit nicht klar kommt.
Als zweite Überlegung bei der Wahl des Stromgenerators sollte man die Lautstärke berücksichtigen. Ein Stromgenerator erzeugt Lärm. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede. Idealerweise übersteigt der Stromgenerator in direkter Nähe die 90db nicht und liegt auf weitere Entfernung irgendwo im Bereich zwischen 50-60db. Je nachdem wo Du das Gerät betreiben möchtest werden sich Anwohner oder andere Reisende im Wohnmobil nicht unbedingt über Deinen Stromgenerator freuen.
Als dritte Überlegung, die Wahl der Ausstattung an Steckdosen. Du solltest im Vorfeld überlegen, welche Ausgänge Dein Stromaggregat wirklich braucht. 1 oder 2 230V-Steckdosen, USB, eine Möglichkeit Deine Autobatterie laden zu können?
Ein zusätzlicher Hinweis: Da mir das damals, bevor ich mich mit der Thematik Stromgenerator auseinandergesetzt hatte, auch nicht bewusst war. In diesem Bereich der Stromerzeuger laufen fast ausnahmslos alle Stromaggregate mit Benzin. Meine Überlegung war nämlich zuerst „oh wie praktisch, dann nehmen wir einfach einen Ersatzkanister von unseren Fahrzeugen immer zum Betanken des Stromaggregats“. Das geht leider nicht. Du musst zusätzlich zum Stromgenerator, wenn Dein Wohnmobil mit Diesel fährt, auch immer einen Kanister mit Benzin dabei haben.
Die Nachteile eines Stromgenerators im Wohnmobil
Dann ist dies vielleicht auch genau die passende Stelle um kurz über die Nachteile beim Stromaggregat im Wohnmobil zu sprechen.
Erster großer Nachteil ist der Benzingeruch. Sowohl das Stromaggregat als auch der Kanister werden zwangsläufig nach Benzin riechen. Während ich mein Stromaggregat in der Heckgarage aufbewahre und gut darauf achte, dass sich außen kein Benzin am Gehäuse befindet und die Entlüftung des Tankdeckels geschlossen ist, ist der Kanister eine wahre Geruchsexplosion. Egal wie sehr man sich bemüht, irgendwo ist außen immer Benzin am Kanistier. Und wenn nicht dort, dann zumindest im Tankrüssel. Meine Lösung, ich habe auf den Fahrradträger eine Metallboxgeschraubt in der schmutzige Grillsachen und der Benzinkanister aufbewahrt werden. Ist wasserdicht und immer außerhalb des Wohnmobils, auch in Hinblick auf eine mögliche Brandgefahr durch austretende Dämpfe.
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Warum ich diese Box wärmstens empfehlen kann? Ich habe sie nun schon zwei Jahre außen am Wohnmobil und sie macht Wind und Wetter ohne Probleme mit. Ob bei heißen Temperaturen oder Schnee und Regen, sie funktioniert wie am ersten Tag und ist absolut wasserdicht. Selbstverständlich kann man sie auch einfach in die Heckgarage stellen und dort den Benzinkanister einigermaßen sicher aufbewahren.
Ein weiterer Nachteil ist das Gewicht eines Stromgenerators plus Reservekanister mit Benzin. Je nach Modell sollte man hier 30-35kg zusätzliches Gewicht einkalkulieren. Lebt man mit der Gewichtsauslastung bei voller Beladung ohnehin schon am Limit, ist dieses zusätzliche Gewicht nicht unerheblich.
Darüber hinaus sollte man sich natürlich darüber bewusst sein, dass diese Art der Stromgewinnung weder sauber, noch nachhaltig oder wirklich energieeffizient ist. Es ist handelt sich nunmal um Notstrom und ist dennoch wesentlich effekitiver, als dafür das Fahrzeug unnötig über mehrere 100km zu bewegen. Davon abgesehen wird man das Stromaggregat auch nicht über das gesamte Jahr im Einsatz haben. Aus dieser Mischnutzung zwischen Solarstrom und Stromgenerator an Regentagen ergibt sich dann dennoch ein passables, nachhaltiges Stromkonzept im Wohnmobil.
Unsere erste Wahl des Stromgenerators
Je läger ich mich mit dem Thema Stromaggregat im Wohnmobil auseinander gesetzt hatte, umso sicherer war ich mir, dass man bei der Wahl eines günstigen Stromgenerators am falschen Ende sparen würde. Immerhin sollte so etwas eine Einmalinvestition sein, die sich dann über die Jahre rechnet.
Wenn man im Bereich Motorentechnik schaut und dies mit den Herstellern von Stromgeneratoren abgleicht, landet man zwangsläufg bei einer Marke, die den Goldstandard bildet: Honda.
Sicherlich sind die Generatoren von Honda teurer als die Konkurrenz, dafür gelten sie als äußerst zuverlässig, robust und langlebig. Hinzu kommt, dass bei den Stromgeneratoren von Honda ein Mitarbeiter nach der Fertigung die Qualitätssicherung übernimmt und hier sogar persönlich mit seinem Namen dafür unterschreibt. Ob das nun lediglich Marketing ist, kann ich natürlich nicht beantworten, allerdings sprechen die positiven Bewertungen von Käufern, die sich für ein Honda Stromaggregat entschieden haben, für sich.
So haben wir uns also in Bulgarien auf zum Baumarkt gemacht, um ein solches Gerät zu kaufen.
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Für uns war hierbei besonders wichtig, dass das Gerät über zwei 230Volt Steckdosen verfügt. Da wir mit zwei Wohnmobilen reisen, kann sich so jeder einzeln einstecken und die Belastung für die Kabeltrommel wird so besser verteilt. Zudem kann man neben dem Wohnmobil auch ein anderes Gerät anschließen, wie eine Dolce Gusto, die enorm viel Strom bei der Kaffeezubereitung zieht. Die Dauerleistung von ca. 1.9KW wurde in unserem Fall ebenfalls benötigt.
Nun habe ich bei der Recherche für diesen Artikel festgestellt, dass unser Modell EU22i (Nachfolgermodell) von zwei Rückrufen betroffen ist. Das erklärt vermutlich auch, warum dieses Modell derzeit nicht bei Amazon verfügbar ist. Trotz der Rückrufe können wir aber bisher nach zwei Jahren nichts Negatives über unser Honda-Stromaggregat berichten. Es läuft sparsam, zuverlässig und hat auch schon das ein oder andere Mal super Starthilfe an unserem Sprinter geleistet.
Wer mit weniger Watt auskommt (hierzu einfach mal eine Aufstellung der Geräte machen, die man grundlegend oder auch gleichzeitig betreiben möchte – die Wattzahl steht auf den Geräten drauf) kann auch zu dem kleineren Modell mit 900Watt Dauerleistung greifen.
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Wichtig ist, wenn Du die Wattzahl Deiner Geräte berücksichtigst, etwas Spielraum einzuplanen. Manche Geräte haben einen erhöten Anlaufstrom. Hier kann der Strombedarf auf das 2-7fache ansteigen. Im besten Fall holst Du Dir im Baumarkt einfach einen günstigen Steckdosenadapter, der den Verbrauch Deiner Geräte misst. Dann weißt Du ganz genau, welche Wattzahl benötigt wird.
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Unsere zweite Wahl des Stromgenerators
Wie das so ist, wenn man in zwei Fahrzeugen reist, manchmal fährt man auch für ein paar Tage getrennt. Was also, wenn es ausgerechnet diese tristen, grauen Regentage sind? Genau, man hat am besten ein zweites Stromaggregat zur Hand.
Da Kathy und ich in Rumänien einige Tage getrennt gereist sind und wir exakt diese tristen, grauen Regentage hatten, machte ich mich auf die Suche nach einem zweiten Stromgenerator.
Es musste nicht noch ein Hondagerät sein, auch wenn man sogar zwei der selben Geräte miteinander verbinden könnte. Aber die Anschaffungskosten spielen dann irgendwann schon eine Rolle. Es sollte eine kostengünstigere Backuplösung sein.
Also rein in den Baumarkt, kurz umgeschaut. Die Auswahl war nun ohnehin nicht ganz so überragend. Zwei Varianten standen zur Auswahl und da der Verkäufer auf ein Gerät schwörte, was mit großem Aufdruck mit „Made in Germany“ warb, wollte er dieses Gerät natürlich auch dem deutschen Touristen empfehlen. Ich kannte diese Marker vorher noch nicht, aber es wurde ein Könner und Söhnen.
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Leider habe ich nicht die LPG/Benzin Dualfuel-Variante. Dennoch bin ich äußerst zufrieden. Obwohl das Stromaggregat laut Anleitung lauter als das Honda angegeben wird, erscheint es mir im direkten Vergleich sogar leiser. Es ist etwa 3Kg leichter als das Honda und nur unwesentlich kleiner. Nach nunmehr über einem Jahr Gebrauch läuft der Stromgenerator bei Regen und Kälte ohne Probleme. Dennoch würde ich, wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte, die Dualfuel-Variante bevorzugen. Je flexibler man beim Einsatz von Treibstoffen ist, umso besser.
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Fazit zum Thema Stromgenerator im Wohnmobil
Braucht man denn nun wirklich einen Stromgenerator im Wohnmobil? Als größter Nachteil zählt für uns ganz klar das zusätzliche Gewicht. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, da uns ein Stromgenerator in vielen Situationen einfach Strom geliefert hat, ohne dass wir einen Platz, der uns gut gefallen hat, wegen Strommangel hätten verlassen müssen. Auch sparen wir dadurch das Geld für Campingplätze oder kostenpflichtige Stellplätze, die wir in der Regel nur wegen dem Thema Strom aufgesucht hätten. Geht man davon aus, dass hier in Deutschland die Stromsäulen inzwischen 1Euro für 1KW haben wollen, liegt man bei dem Benzinverbrauch eines Stromgenerators knapp darüber, ist aber dafür wesentlich unabhängiger.
Der Stromgenerator kommt bei uns aber auch wirklich nur zum Einsatz, wenn nichts anderes geht. Bevorzugt verwenden wir immer, sobald möglich, unsere Solarzellen. Das Gefühl durch Sonne Strom zu erzeugen ist einfach großartig.
Du solltest also vor dem Kauf eines Stromgenerators für Dein Wohnmobil gut überlegen, ob es denn wirklich einen sinnvollen Einsatzzweck dafür gibt. Wenn Du von unterwegs arbeitest oder aus einem anderen Grund auf eine zuverlässige Stromquelle angewiesen bist, ist es sicherlich zu empfehlen. Wenn Du Dich hingegen fast täglich mit Deinem Wohnmobil von Platz zu Platz bewegst und lediglich dein Tablet oder Handy lädst ist es vermutlich nicht nötig für Notstrom zu sorgen. In jedem Fall solltest Du ergänzend zu einem Stromgenerator eine leistungsfähige Solarzelle besitzen, die Dir benötigten Strom liefert, sobald die Sonne scheint.
Wir hoffen, dass Dir dieser Beitrag bei Deiner Kaufentscheidung etwas weiterhelfen konnte. Wenn Du Fragen oder Ergänzungen hast, gerne in die Kommentare.