Wir haben uns ca. zwei Jahre am süd-östlichsten Rand der europäischen Union aufgehalten und dabei ausgiebig Länder wie Bulgarien und Griechenland, aber auch Rumänien bereist. In diesem Beitrag stellen wir Dir 5 Freistehplätze vor, die uns besonders gut gefallen haben. Hierbei ist wichtig anzumerken, dass das Freistehen in Rumänien offiziell erlaubt ist. Ausnahmen sind Naturschutzgebiete und Plätze bei denen es ausdrücklich durch Beschilderung verboten ist. Unser Video zum Thema findest Du wie immer am Ende des Beitrags.
Kurzes Vorwort
Da wir während der Pandemie gereist sind, war es uns wichtig Länder anzusteuern, die einen etwas offeneren Umgang mit der ganzen Thematik hatten. Während sich der gesamte Westen mit Regeln und Einschränkungen überschlug, schienen die osteuropäischen Länder die Situation etwas lockerer zu sehen. So saßen wir während der Hochphase in Dresden auf einem Parkplatz. Zuerst trauten wir uns nicht weiter zu reisen. Dann beschlossen wir aber, wenn auch etwas zögerlich, die Deutsche Grenze zu überqueren.
Während die Nachrichten zu diesem Zeitpunkt hoch und runter beteten, dass die Grenzen stark kontrolliert würden und man kaum eine Möglichkeit habe auszureisen, geschweige andere Ländergrenzen zu überqueren, fuhren wir völlig ungetupft ohne eine einzige Kontrolle nach Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und schließlich Rumänien.
Um es an dieser Stelle, wie in einigen anderen Beiträgen von uns, noch einmal zu betonen: Besonders im Vanlife kann Dich Angst extrem hemmen. Sie hält Dich dabei unter Umständen von Dingen ab, die Du gerne realisieren würdest. Je mehr Du reist, je mehr Du von der Welt siehst, umso mehr stellst Du fest, dass Angst in den meisten Fällen lediglich ein anerzogenes Gefühl ist. Oft haben Deine Ängste nichts mit der Realität zutun, halten Dich aber dennoch in einem bestimmten Rahmen.
Wichtig ist, dass Du solche Muster von Angst nicht mit einer gesunden Intuition oder dem Bauchgefühl verwechselst. Auf Dein gesundes Bauchgefühl, kannst und solltest Du während des Reisens immer vertrauen. Es ist der Beste Ratgeber und Reisepartner, Deine Ängste hingegen solltest Du lernen zu überwinden.
Wenn Dich unsere Erfahrung in Punkto Gefahr und Sicherheit in Rumänien interessiert, dann schau Dir auch gerne einmal den Beitrag: Wie gefährlich ist Rumänien mit dem WohnmobiL? an. Dort bekommst Du einen kleinen Eindruck, worauf man unter Umständen achten sollte, wenn man dieses Land bereist.
Falls Du noch nach einer passenden Lektüre für Deine Reise nach Rumänien suchst, haben wir Dir hier etwas verlinkt.
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Einreise nach Rumänien
Da wir, wie eingangs erklärt, von Ungarn nach Rumänien kamen, sind wir bei Oradea (RO) über die Grenze gefahren. Eine Sache, die Dich vielleicht wundern wird, wenn Du das erste mal Rumänien und die Länder der Balkanhalbinsel bereist, sind die weiterhin bestehenden Grenzkontrollen. Manche Länder sind zwar Teil der Europäischen Union, jedoch nicht im Schengener Abkommen. Zudem teilen sich viele dieser Länder Außengrenzen mit nicht EU-Mitgliedsstaaten. Allerdings gestaltet sich im Allgemeinen der Grenzübertritt mit deutschem Pass und KFZ sehr reibungslos. Das betrifft besonders den Weg in den Süden.
Wenn Du für Deine Einreise ebenfalls die Route über Oradea wählen solltest, wirst Du im ersten Moment vielleicht ebenso wie wir etwas geschockt sein. Hinter der Grenze erwartet Dich extrem viel Industrie und eine auf den ersten Blick sehr chaotisch wirkende Stadt. Besonders wenn Du lange abgelegen gestanden hast und dabei Ruhe gewohnt bist und auch in Rumänien mit viel wilder Natur rechnest, kann dieses Setting leicht überfordern. Dabei ist aber das Verrückte, dass nicht einmal 15 Minuten außerhalb der Stadt alles anders ist. Hiermit kommen wir auch zu unserem ersten Highlight und Freistehtipp für Deine Reise nach Rumänien.
1. Freistehtipp für die Reise mit dem Wohnmobil nach Rumänein
Die Sebe-Körös hat ihren Ursprung im Rumänischen Kreischgebiet, schlängelt sich durch Siebenbürgen und Mündet in Ungarn in die Körös. Dabei führt ihr Weg auch an der Stadt Oradea vorbei. Außerhalb der Stadt haben wir entlang des Ufers der Sebe-Körös zahlreiche tolle Plätze gefunden, an denen man wunderbar ungestört in der Natur stehen kann. Allerdings wird man an den abgelegensten Plätzen immer mal wieder den ein oder anderen Schafs- oder Ziegenhirten mit seinen Hütehunden treffen. Wenn Dich interessiert wie Gefährlich Straßen- oder Hütehunde in Rumänien sind, dann schau Dir gerne unseren Beitrag zu diesem Thema an.
Wir waren schon etwas beeindruckt, dass man nur ein kleines Stück außerhalb der Stadt die Möglichkeit hat, solch schöne Plätze zu finden. Für uns sind immer zwei Faktoren besonders entscheidend bei der Platzwahl.
- Ausreichend Raum für uns und die Hunde.
- Eine gute Internetverbindung zum Arbeiten.
Vielleicht erscheint Rumänien aus der Ferne betrachtet für deutsche Verhältnisse rückständig. Allerdings haben wir außerhalb von Deutschland in jedem anderen Land erlebt, wie gut mobiles Internet ausgebaut sein kann und in vielen Fällen, wie es ist wenn man nicht ausnahmslos überall auf andere Menschen trifft. Hinzu kommt in Rumänien ein allgemein höheres Freiheitsgefühl bei der Art wie wir leben und reisen. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass einfach ALLES besser ist, aber die wesentlichen Faktoren, die für uns wichtig sind stimmen hier einfach.
2. Freistehtipp für die Reise mit dem Wohnmobil nach Rumänien
Der nächste Freistehtipp befindet sich ganz im Nord-Osten von Rumänien. Diesmal an einem See ziemlich nah an der Grenze zur Ukraine. Tatsächlich hatten wir uns vor der derzeitigen Lage in der Ukraine nie mit der Frage auseinander gesetzt, wie dicht die Ukraine an der Europäischen Union liegt. Zum damaligen Zeitpunkt, noch ein paar Monate vor dem derzeitigen Konflikt, war es eher eine Randnotiz mit der kurzen Frage, ob wir vielleicht auch noch einen kurzen Abstecher nach Moldawien und vielleicht sogar in die Ukraine mit einbauen sollten. Da es aber schon sehr spät im Jahr war, entschieden wir uns für eine eher südliche Route. Kommen wir aber nun zum eigentlichen Stellplatz, an dem wir einige Zeit verbracht haben.
Der Somova-See befindet sich in dem gleichnamigen Ort Somova und ca. 15km westlich von der nächst größeren Stadt Tulcea. Obwohl er sich nicht unweit der Donau befindet, die Moldawien und die Ukraine hier als natürliche Grenze von Rumänien trennt, gehört er nicht zum Donaudelta. Als wir den See besucht haben, war es bereits Spätsommer bzw. bereits Herbst. Wieviel hier im Hochsommer los ist, können wir nicht beurteilen. Allerdings war es während unseres Aufenthalts meist menschenleer. Hier und da fuhr mal ein Auto vorbei und man konnte immer wieder mal Einheimische mit Booten beim Angeln beobachten. Ansonsten ein extrem ruhiger Fleck, ebenfalls mit guter Internetverbindung und ausreichend Platz für die Hunde zum Herumrennen. Die eher schlechte Bewertung des Platzes auf P4N können wir nicht teilen.
3. Freistehtipp für die Reise mit dem Wohnmobil nach Rumänien
Der dritte Platz auf unserer Liste befindet sich an den Ausläufern der rumänischen Karpaten. Hierzu habe ich bereits einen eigenen Beitrag erstellt, da dieser Platz aus meiner Sicht wirklich besonders ist.
Unter der Woche findest Du hier in Candesti Ruhe und Erholung. Am Wochenende kann es hingegen etwas belebter werden. Auch die Einheimischen lieben diesen Platz für BBQs und Familientreffen. Aber keine Sorge, die Menschen sind sehr freundlich und schätzen das Motto: „Leben und leben lassen!“
Neben zahlreichen Flächen, sein Wohnmobil auch im Schatten parken zu können, ist es besonders dank der Frischwasserquelle möglich etwas länger dort Zeit zu verbringen. Wer einen längeren Aufenthalt auf dem Platz plant, sollte aber vorher in der Stadt Campulung seine Vorräte auffüllen. Hier befinden sich die letzten Einkaufsmöglichkeiten, bevor man rund 30 Minuten für 13 Kilomter in die Natur fährt.
Wie eigentlich überall in Rumänien gibt es hier zahlreiche Feuerstellen. Du kannst von diesem Platz aus schöne Wanderungen oder Radtouren planen und auch für die Hunde ist es besonders unter der Woche, wenn kaum Menschen an diesem Platz sind, ziemlich entspannt. Der Internetempfang an diesem Platz ist ebenfalls, trotz der Lage, sehr gut.
4. Freistehtipp für die Reise mit dem Wohnmobil nach Rumänien
Wer Einheimische, Rumänen wie Bulgaren, nach einer schönen Strandregion in Rumänien fragt, wird in den allermeisten Fällen Vama Veche, 2 Mai oder Mangalia genannt bekommen. Und in der Tat ist dieser südliche Abschnitt, direkt an der Grenze zu Bulgarien am Schwarzen Meer gelegen, sehr touristisch und auf jeden Fall einen Besuch wert. Da diese Orte allerdings ebenso beliebt wie bekannt sind, wird man besonders in den Sommermonaten Schwierigkeiten haben, einen geeigneten Platz zu finden. Insbesondere, wenn man mit Hunden reist und diese auch aus dem Wohnmobil lassen möchte wird es schwierig.
Da wir genau vor dieser Herausforderung standen, haben wir nach einem alternativen Freistehplatz gesucht. Ca. 10 Minuten von der Küste entfernt, auf Höhe 2 Mai und Mangalia, befindet sich eine Meeresbucht, die sich einige Kilometer ins Landesinnere erstreckt. Kurz hinter dem Ort Limanu gibt es Freiflächen auf denen man recht ungestört auch mehrere Tage direkt am Wasser verbringen kann. Dabei gibt es zwei Plätze. Der eine befindet sich direkt an der Bucht, dafür aber auch recht nah an der Straße und vollkommen ohne Schatten. Der zweite Platz befindet sich auf einer Anhöhe nur wenige Meter davon entfernt, dafür aber mit Bäumen, unter denen man durchaus auch ein schattiges Plätzchen findet. Ideal sind diese Plätze, wenn man mit Fahrrädern ausgestattet ist und so einfach ein paar Kilometer zum Strand fahren kann. Zudem haben wir das Kloster in Limanu besucht. Wie sich das gestaltet hat, siehst Du in diesem Beitrag.
Wir haben zu diesem Platz neben den genannten Aspekten besonders eine sentimentale Verbindung. Eines Morgens lag nämlich die kleine Lupa unter Kathys Sprinter. Wie die kleine Hündin dort hin gekommen ist, wissen wir bis heute nicht. Da weder ein Mutterhund an diesem Platz vertreten war, noch andere Welpen gehen wir sehr stark davon aus, dass sie dort jemand gezielt ausgesetzt hat. Da wir sie dort nicht zurück lassen konnten, mussten wir sie aufnehmen. Ursprünglich um ein gutes Zuhause für sie zu finden. Inzwischen ist die Kleine Teil von VollzeitVanlife und gehört fest zum Rudel.
Beide Plätze habe ich Dir im Folgenden verlinkt:
Platz direkt am Wasser ohne Schatten auf P4N
Platz auf der Anhöhe mit Schatten
Entsprechend der Bewertungen auf P4N ist es richtig, dass recht viel Müll in der Landschaft liegt. Allerdings betrifft das Zahlreiche Ecken in Rumänien. Wen das extrem stört und er deshalb bestimmte Plätze nicht ansteuert, für den ist zu überlegen ob eine Rumänienreise mit dem Wohnmobil grundlegend sinnvoll ist.
5. Freistehtipp für die Reise mit dem Wohnmobil nach Rumänien
Damit kommen wir zum letzten Freistehplatz, den wir in diesem Beitrag vorstellen wollen. Hier haben wir während unserer Reise durch Rumänien auch die längste Zeit verbracht. Mehrere Monate um genau zu sein, insbesondere während des Sommers.
Dieser Platz befindet sich nur ca. 20 Minuten außerhalb von Sibiu aka Hermannstadt und damit auf dem Land in Siebenbürgen. Da wir hier so lange standen, wurden auch zahlreiche unserer Videos zu Rumänien dort erstellt:
- Altstadt von Hermannstadt – Sibiu in Rumänien
- Shopping City Sibiu
- Astra Freilichtmuseum Hermannstadt
- Waschtag in Hermannstadt
- Erfahrungen mit Rumänien Vanlife
- Kathy haut ab – Alleine mit kaputtem Auto und 4 Hunden in Rumänien
- Wir brauchen den mobilen Reifenservice in Rumänien
- 4 Hunde beim Tierarzt in Rumänien
- BBQ am Fluss in Rumänien
um nur die Wichtigsten Inhalte mit direktem Bezug zu Rumänien zu nennen.
Diesen Platz haben wir als vorübergehende Homebase gewählt, weil grundlegend alle Faktoren gepasst haben. Unsere Hunde konnten sich trotz der Nähe zur Straße überwiegend frei bewegen. Das Internet war an diesem Platz ausgezeichnet. Hinzu kam die Nähe zur Stadt und damit die Möglichkeit den Einkauf zu erledigen, Wäsche zu waschen oder auch einfach mal etwas zu unternehmen.
Folgt man der Hauptstraße weiter in die Berge, kommt man in das sehr beleibte Skigebiet Păltiniș oder zu deutsch Hohe Rinne. Vom Platz aus braucht man ca. 30 Minuten um eine ausgezeichnete Frischwasserquelle zu erreichen. Einmal in der Woche haben wir uns mit dem Wohnmobil oder Sprinter auf den Weg gemacht und dort Wasser aufgetankt. Einheimische haben einfach das Wasser aus dem Bach genommen, was uns aber nicht als geeignete Lösung für die Frischwasserversorgung in den Fahrzeugen erschien.
Somit ist dieser Platz perfekt, wenn man die Gegend um Sibiu oder Sibiu direkt erkunden möchte. Egal ob man nur eine oder mehrere Nächste bleibt, hier kann man sich sicher fühlen.
Fazit
Neben diesen fünf Highlights bietet Rumänien eine Fülle an großartigen Plätzen mitten in der Natur. Besonders im Landesinneren steht man dabei oft völlig alleine und wenn man möchte auch fernab der Zivilisation. Je nach Region in der man sich dabei aufhält sollte man allerdings etwas auf Bären aufpassen, besonders wenn man aufgrund der Jahreszeit Gefahr läuft, dass Jungbären mit ihrer Mutter unterwegs sind.
Im Gegensatz zu Bulgarien hat uns die Küstenregion in Rumänien nur wenig beeindruckt. Vieles ist logischerweise in den Sommermonaten überfüllt, aber auch grundlegend für den Tourismus verbaut. Wer aber ebenso Wälder, einen kleinen Fluss oder einen See zu schätzen weiß, der ist in Rumänien goldrichtig.